"Hallo Hübsche", begrüßte ich Lori, die mich neugierig ansah. Vor kurzem hatte ich die schöne Quarter Horse Stute beim Pferdehändler gesehen und mich sofort in sie verliebt. Jetzt sie in einer Einstellerbox auf dem gestüt Lilien und ich konnte sie endlich rechtmäßig als "mein Pferd" bezeichnen. Noch war sie etwas aufgeregt vom Transport, aber ich wollte sie trotzdem ausgiebig putzen.
Mit meinen Putzsachen in der Hand betrat ich nun die Box des Apfelschimmels und wurde sofort neugierig beschnuppert. "Ein Leckerli gibt es gleich erst", sagte ich lachend, als ich merkte, wie Lori suchend an meiner Jackentasche hängen blieb und dort zu knabbern begann. Sanft schob ich ihren Kopf weg und stellte meinen Putzkasten ab.Nachdem ich den Hufauskratzer zwischen den vielen verschiedenen Bürsten gefunden hatte, kratzte ich die Hufe der Stute gewissenhaft aus. Dabei versuchte sie manchmal wegzuziehen, wenn es ihrer Meinung nach zu lange dauerte, aber ansonsten war sie doch recht brav.
Nun holte ich den Gummistriegel hervor und bürstete in kräftigen, kreisenden Bewegungen über das helle Fell mit den weißen und grauen Stellen. Zuerst schien Lori etwas unruhig, dann schien sie es aber doch sehr zu genießen und hielt vollkommen still, einen Hinterhuf leicht angewinkelt. "So ist das doch schön", lobte ich sie und nun steckte ich ihr endlich ein Leckerli zu, das sie genüsslich kaute.
Als nächstes fing ich an mit der Kardätsche Glanz in das Apfelschimmel Fell zu bringen, indem ich auch den feinsten Staub in sorgfältigen Strichen herausbürstete. Dies dauerte sehr lange, da man in Loris Schimmelfell jedes bisschen Schmutz entdecken konnte und ich musste die Kardätsche des öfteren am Striegel säubern, den ich dann am Boden ausklopfte.
"Wow, geschafft!", freute ich mich, als kein bisschen Staub und Schmutz mehr zu entdecken war und nun putzte ich Loris Beine mit der Wurzelbürste. Dabei hob sie immer wieder die Beine, als wolle sie ausweichen und so brauchte ich dafür etwas länger. Auch den Kopf wollte sie sich nicht so recht putzen lassen, aber mit viel gutem Zureden und vorsichtigen Bürstenstrichen klappte auch dies.
Nachdem ich auch Mähne und Schweif gebürstet hatte packte ich die Putzsachen wieder ein und stellte sie vor die Box meiner Stute. Dafür holte ich ihr Halfter und legte es ihr an. "Du musst kurz draußen warten und ich mache dein Haus sauber", sagte ich zu Lori und band sie in der Stallgasse an. Schnell holte ich mir eine Schubkarre und eine Mistgabel. Dann begann ich das gute Stroh von dem nassen Stroh und dem Mist zu trennen und brachte anschließend eine ganze Schubkarre voll mit altem Stroh auf den Misthaufen. "Also wirklich, Lori, du solltest dir vielleicht eine Ecke zum schmutzig machen aussuchen, nicht die ganze Box", sagte ich lachend und klopfte meiner Stute den Hals. Nun säuberte ich die Tränke und verteilte das gute Stroh wieder, bevor ich eine neue Lage holte und diese darüber streute.
Jetzt konnte Lori wieder in ihre frisch gemachte Box einziehen. Zufrieden schnupperte sie am neuen Stroh und begann anschließend dieses zu fressen.
"Hey, du musst deinen Teppich nicht fressen, ich mach dir ja schon Futter", beruhigte ich die Quarter Stute grinsend und lief in die Futterkammer. Dort machte ich für Lori ein Heunetz fertig und bereitete ihr Müsli mit Äpfeln zu. Obendrauf gab es noch etwas Öl fürs Fell. Dies alles schüttete ich in Loris Trog, hängte ihr das Heunetz auf und meine Stute begann sofort glücklich zu fressen. Ich schaute ihr noch eine Weile zu, bis ich mich dann von ihr verabschiedete.